Die Legende vom heiligen Trinker
Das Programm kann natürlich nicht mehr gebucht werden. In Erinnerung an die gemeinsamen Auftritte mit Peter Simonischek möchten wir es aber auf der Website lassen.
Bühnenpartner
Besetzung
„Die Legende vom Heiligen Trinker“ – Böse, besoffen, aber gescheit!
Die Idee zu der Geschichte soll ihm im Pariser Café Tournon gekommen sein, als man ihm die Anekdote eines Clochards erzählt, der die erhaltene Geldspende später in der Kirche wieder abzugeben versprach; Roths Reaktion hierauf: „Daraus werde ich eine Geschichte machen. Sie wird meine letzte sein!“
Die fabulöse Erzählung, deren „vollkommene, vollendete Prosa“ der Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki zeitlebens bewunderte – über den gesinnungslosen Clochard Andreas, von dessen Trunksucht ihn letztlich nicht einmal die zahlreichen ihm widerfahrenden Wunder erretten können, stellt in ihrer bis zuletzt unaufgelösten Zwiespältigkeit ein kunstvolles Spiegelbild ihres Autors dar, der eine ihn am Bistrotisch zeigende Zeichnung seiner Freundin „Mies Blomsma“ im November 1938 mit den Worten unterschrieb: „Das bin ich wirklich – böse, besoffen, aber gescheit!“
In der „Legende vom Heiligen Trinker“ verdichten sich soziale Realität, Zeitgeschehen, persönliches Schicksal und ein Stück metaphysischer Erfahrung in einer vordergründig ganz schlichten Handlung, die es in sich hat. Und wie so vieles im Leben geht die Geschichte nicht restlos auf …
Peter Simonischek
Peter Simonischek ist eine Legende – und das nicht erst, seit er den titelgebenden „Toni Erdmann“ in dem preisgekrönten und Oscar-nominierten Film spielte. Das langjährige Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters war – neben zahlreichen anderen Film- und Theaterproduktionen – sieben Jahre und 91 Mal in Salzburg als „Jedermann“ zu sehen und wurde in seiner Karriere u.a. mit dem Grimme-Preis, dem Nestroy-Theaterpreis, der Platin-Romy und dem Deutschen Schauspielpreis bedacht.
Die Österreichischen Salonisten
Die vielseitigen Musiker aus ganz Österreich, allesamt Musikpädagogen, Kammer- und Orchestermusiker, widmen sich in diesem 2005 gegründeten Ensemble der sogenannten Salonmusik, wie man sie früher in den feinen Kaffeehäusern und Tanzsalons hören konnte.
Sentimentale Tangos & Milongas, feurige Czardas und Paso dobles, Balkanmusik, schwungvolle Walzer, Musette, Filmmusik, Latin Jazz und alte Schlager versetzen das Publikum in die Zeit der 20er und 60er Jahre.
Mit Spielwitz, mitreißender Virtuosität und unterhaltsamer Präsentation lässt man die ganze Bandbreite dieses fast schon vergessenen Genres wieder aufleben. Wie klingt das? Nun, das reicht vom Salonmusik- Sound der I Salonisti Bern über Strauß- Klänge bis zur LatinJazzcombo, Zigeunerkapelle, Babelsberger Filmorchester oder Max Raabe.
Für den unverwechselbaren Klang des Ensembles zeichnet jedoch dessen vielfach ausgezeichneter Arrangeur verantwortlich, der junge Filmkomponist Gerrit Wunder: er ist Gewinner des 2008 ASCAP Filmmusik-Wettbewerbs in Hollywood, Vertragskomponist bei “Scorekeepers”, einer der grössten US-amerikanischen Film- und Fernsehmusik-Agenturen, Gewinner des 2009 „BMI Pete Carpenter Fellowship“, und arbeitet in Los Angeles u.a. mit Starkomponist Mike Post an der TV- Serie „Law and order“, aber auch mit Hans Zimmer zusammen, assistiert von Dorothee Badent.
Ständige Zusammenarbeit und vielfältige Projekte mit namhaften Schauspielern, Komponisten, Sängern und Musikern, einzigartige Programmkonstellationen, sowie ein enormes musikalisches Spektrum vom Barock über Wiener Musik, Jazz, Weltmusik bis zur Musik unserer Zeit sind die Markenzeichen dieses gefeierten Ensembles.
Joseph Roth
Der österreichische Schriftsteller und Journalist JOSEPH ROTH war zweifellos ein ebenso feinsinniger wie scharfzüngiger Chronist seines Heimatlandes in Zeiten des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs.
Durchaus kritisch und sarkastisch schildert er in seinen Werken den Untergang der Habsburger Monarchie, deren zur idyllischen Heimat verklärtem Bild er gleichzeitig mit Wehmut gedachte.
Nach seiner Emigration am 30. Januar 1933, dem Tag der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler – welchen Roth in einem Brief an Stefan Zweig prophetisch mit den Worten „die Hölle regiert“ kommentierte – verbrachte er die letzten sechs Jahre seines Lebens, von einigen längeren Reisen abgesehen, in Paris.
Musik
Padam – Edith Piaf /Bearb Gerrit Wunder
Gymnopédie No.1 – Eric Satie /Bearb Uwe Rössler
Smile – Charlie Chaplin /Bearb Gerrit Wunder
How is the Weather in Paris? – Alain Romans /Bearb Gerrit Wunder
Giulietta degli Spiriti – Nino Rota /Bearb Gerrit Wunder
Fon Fon – Ernesto Nazareth /Bearb Gerrit Wunder
E poi – Nino Rota /Bearb Gerrit Wunder
Moscow Nights- russ. Volkslied/Bearb Gerrit Wunder
Sous le Ciel de Paris – Edith Piaf /Bearb Gerrit Wunder
Dramaturgie: Jan David Schmitz