Zorro, Rächer der Würstlmänner

Umwerfend Witziges und Skurriles aus der Welthauptstadt des schönen Scheins.

Bühnenpartner

Fritz Karl , Rezitation

Besetzung

Peter Gillmayr — 1. Violine
Kathrin Lenzenweger — 2. Violine
Andrej Serkov — Schrammelharmonika
Guntram Zauner — Kontragitarre

Exklusives Booking

Merkle Kulturkonzepte

Angelika Merkle
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Zum Inhalt

Literatur von H. C. Artmann, Helmuth Qualtinger und den Wiener Kaffeehausliteraten aus der Zeit des Fin de siècle rund um Karl Kraus, Anton Kuh, Peter Altenberg und Alfred Polgar. Durch die melancholischen und tänzerischen Melodien der für Wien typischsten Musikform, der Schrammeln, wähnt man sich unverzüglich im Wiener Heurigenbezirk Grinzing.

Stimmen

» Es war ein höchst unterhaltsamer Abend mit Fritz Karl und den Oberösterreichischen Concert-Schrammeln im Mühldorfer Haberkasten, der aber die Frage aufwirft: Was haben diese Österreicher, das wir nicht haben? Diese Leichtigkeit der Texte, der Sprache, des Charmes, die feine, liebevolle Selbstironie. Dazu das ständige Abarbeiten am eigenen Wesen, der Geschichte, dem Sein, der Rolle in der Welt in lustvoller, fast fröhlicher Larmoyanz.

Mit all dem kann ein Schauspieler, verstärkt durch ein Schrammelensemble, den Haberkasten bis fast auf den letzten Platz füllen und das Publikum eineinhalb und damit etwas zu kurze Stunden glänzend unterhalten. Die Texte, die Fritz Karl ausgesucht hat, sind ein Querschnitt durch mehr als 100 Jahre österreichische Literatur. Sie beginnen um die Wende zum 20. Jahrhundert und enden erst in diesen Tagen. Sie sind lustig aber nicht krachert, frivol aber nicht derb, schwermütig aber nicht depressiv, deutlich aber nicht laut.

Sie stammen von Robert Musil, Peter Hammerschlag, Anton Kuh, David Glattauer oder Alfred Polgar, sie spielen in der feinen Wiener Gesellschaft oder dem Kaffeehaus, in der Stube daheim oder in der Trambahn. Sie werden lebendig durch Fritz Karl, der mehr spielt, als dass er liest, großartig sind seine Gestik und Mimik, mit der aus jedem Text ein Theaterspiel wird.

Zwischen den Texten machen die Oberösterreichischen Concert-Schrammeln „Musik, die ins Gemüt geht“, wie Karl sagt. Schrammelmusik halt, die urtypische Wiener Musik, erfunden von den Brüdern Johann und Josef Schrammel am Ende des 19. Jahrhunderts und seitdem der musikalische Ausdruck der Wiener Seele. Sie versetzten die Zuhörer geradewegs ins Beisl, bedauerlicherweise hatte sich das Kulturbüro gegen Bistro- und für Reihenbestuhlung entschieden. Ein Achterl zur Musik wäre grad recht gewesen.

Doch auch ohne gelang es den Musikern mit feinem Spiel die Atmosphäre zu schaffen, die einen angemessenen Rahmen für die Texte bot. Karl, im Schauspielgeschäft sicher ein Star, gelang es, den Texten ihren Platz zu lassen, sie nicht zu überspielen, klein zu machen. Er arbeitete die Pointen sorgfältig heraus und versetzte den Saal so genüsslich in wienerisch selig machende Melancholie.

Natürlich mag es die Bekanntheit Karls sein, die den einen oder vor allem die anderen in den Saal zog. Am Ende aber waren es die herrlichen Texte, sein Vortrag und das Österreichische im Allgemeinen, das die Besucher mit einem Lächeln nach Hause trug. « — Markus Honervogt, Mühldorfer Anzeiger